Trix BR 98 Glaskasten mit digitaler Schwungmasse (Februar 2013)

Digitalisierung des Trix Express Glaskasten mit ESU Lokpilot V4 und Powerpack

 

Seit Dezember 2011 ist als Ergänzung zum Lokpilot V4 Decoder (LokPilot Micro V4.0, MM/DCC/SX, 8-pol. NEM 652 mit Kabel, Artikel 54683) das ESU Powerpack  mit der Artikelnr. 54670 verfügbar.

Das Powerpack besteht aus einem Elko mit größerer Kapazität und einer auf den Decoder angepassten integrierten elektronischen Schaltung, welche es erlaubt den Decoder auch mit angehängtem Powerpack jederzeit zu programmieren.

 

Es gibt bereits diverse Decoder Lösungen mit der Möglichkeit, zusätzliche kapazitive Stromspeicher anzuschließen. Jedoch müssen dabei für eine Änderung der CVs die Kondensatoren abgehängt werden.

 

Bei Modellen wie dem Glaskasten bedeutet jedes Öffnen des Gehäuses eine Bruchgefahr, womit sich die Investition in Höhe von etwa 60 Euros für einen Decoder mit Powerpack rechnen sollte.

 

Zugschluss!Animation: Draisine fährt links und rechtsAnimation: Singal geht auf HP0 und HP2

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Die Größe des Powerpacks mit ca. 22x10x8 mm ermöglicht problemlos die Unterbringung im Gehäuse des Modells, wenn mit einer Metallsäge entsprechend Platz im Ballastgewicht geschaffen wird.

 

Der verwendete Decoder ESU Lokpilot V4 ist wirklich sehr klein geworden und passt  links neben dem Motor in das Gewicht.

 

Der Anschluss des Powerpacks mit 3 Kabeln erfolgt mit einem geeigneten Lötkolben, ruhige Hände und sehr gutes Sehvermögen sind erforderlich.

 

Wünschenswert wären flexiblere Kabel am Powerpack, damit die Lötstellen des Dekoders nicht unnötig beim Einbau belastet werden.

Einstellen des Dekoders:

 

ESU hat seit einiger Zeit eine nicht dokumentierte Funktion des automatischen Einstellens der Dekoder auf den jeweils verwendeten Motor. Hierzu wird CV 54 = 0 gesetzt und dann das Fahrzeug auf ein mindestens 1 Meter langes Gleis gesetzt. Wenn die Lokadresse angewählt ist, F1 drücken. Das Fahrzeug bewegt sich dann, wobei der Dekoder dem Antrieb entsprechend die Werte der CVs 53-55 setzt. Beim Glaskasten erzeugt der Dekoder danach wirklich traumhafte Fahrwerte.

 

Elektronische Schwungmasse:

 

Über CV 113 kann man die Dauer einstellen, wie lange der Pufferspeicher bei Stromunterbrechung Energie abgibt. Als Werkseinstellung sind 0,8 Sekunden eingestellt, was für den langsamen Glaskasten etwas wenig ist. Der höchste Wert ergibt 3 Sekunden Pufferzeit, wobei der Glaskasten bei Rangiergeschwindigkeit etwa 5-8 cm zurücklegt.

Damit werden locker alle Problembereiche auf Bogenweichen oder DKWs überbrückt.

Das Umschalten auf den Pufferspeicher bei Stromunterbrechung erfolgt manchmal mit einem fast unsichtbaren Ruck.

Fahreigenschaften:

 

Die Fahreigenschaften des Glaskastens sind mit dieser Lösung traumhaft. Langsames Rangieren macht richtig Spaß und die Lok bleibt einfach nicht mehr hängen.

 

Leider ergibt sich mit der elektronischen Schwungmasse ein neues Problem:

Die Schleifer verdrecken mit der Zeit (unbemerkt!) immer mehr, wobei der Pufferspeicher dafür sorgt, dass die Lok weiterfährt, bis die Schleifer so schmutzig sind bis die Lok unwiderruflich stehen bleibt.

Nach Murphy‘s Gesetz erfolgt dies im unzugänglichsten Teil der Anlage, bevorzugt in Gleiswendeln oder Schatten-bahnhöfen.

Fazit:

 

Für Loks mit wenig Platz für eine wirksame Schwungmasse, ist die ESU Powerpack Lösung durchaus eine Alternative. Bei weniger Platz ist es denkbar, die Isolierhülle um den Powerpack zu entfernen und den Elko mit neuen Kabeln entfernt von der relativ kleinen Elektronik zu platzieren. Generell ist zu beachten, dass die Powerpack Elektronik im Betrieb sehr warm werden kann und für eine ausreichende Wärmeableitung zu sorgen ist.

 

Ich werde jedenfalls weitere Modelle mit der im Glaskasten bewährten Technik ausrüsten,

eines der nächsten Projekte wird die Trix T3 sein und da gibt es ja auch noch die NPE V45….

 

Mit durchschnittlich 5-10 cm Auslauf werden mit dem Glaskasten keine Halteabschnitte an Signalen überfahren. Bei schnelleren Loks sollte die Pufferzeit entsprechend angepasst werden.

Alle Bilder aus 2013 © H. Fengel